Das Interessante an so einer Eskrima-Club-Tour hier in den Philippinen ist, dass man vorher nicht weiß, wen man treffen wird. Natürlich hat man eine lange Liste mit Namen, die man besuchen MÖCHTE, aber ob das auch sofort klappt, ist eine andere Frage. Erstaunlich viele der Eskrimadores sind tatsächlich auch 2007 noch nicht telefonisch erreichbar (obwohl hier auf den Philippinen der Handy-Wahn genauso wie in Deutschland umgeht), und selbst wenn man einen Termin ausmacht, heißt das noch nicht, dass es auch zum vorgesehenen Zeitpunkt klappt.
So haben wir dann gestern auch nur 2 der besuchten 6 Meister angetroffen, aber von denen habe ich wenigstens kurze Video-Kostproben für euch.
Zuerst waren wir bei Carin Doce Pares (Oder eigentlich Warriors Eskrima, denn der Name wurde wohl von ihrem Vater geprägt). Vincent und Alfredo Carin, die Söhne von Inting Carin, haben erst vor einem Jahr ihren eigenen Club eröffnet. Der Trainingsplan weicht vom WEKAF-Doce Pares ab, insbesondere, da sie Wert darauf legen, ohne Rüstungen zu kämpfen und auch nicht auf solchen Turnierkampf hin trainieren. Ihr Ziel ist es, den Stil ihres Vater zu verbreiten, in dem es keine bevorzugte Distanz, sondern Training für alle Distanzen und Waffen gibt. Den waffenlosen Teil bildet eine angepasste Form des Combat-Judo (ein Begriff, unter dem man hier recht viel versteht… und jeder etwas anderes), da es ihrer Aussage nach keine original philippinische waffenlose Kampfkunst im Doce Pares gab.
Hier ein paar Eindrücke von Vincent Carin. (Alfredo Carin ist immer mal im Hintergrund zu sehen. Da der Trainingsraum zu klein war, musste ich leider aus etwas kurzer Entfernung filmen.)
Danach trafen wir uns dann mit Nick Elizar vom Nickelstick Balintawak. Dazu muss ich sicher nicht mehr schreiben, da es genug Infos im Internet gibt.
Heute morgen besuchten wir Ondo Caburnay, der gestern zum geplanten Zeitpunkt noch nicht da war, und bekamen ein paar Eindrücke vom Lapunti Arnis de Abanico Training.
Anwesende Trainer waren unter anderem GM Ondo Caburnay, Master Dani (?) und Ondos Neffe Edgar Caburnay.
Morgen geht es dann weiter mit YawYan, Multi Style Doce Pares, Eskrido (wobei ich GM Cacoy Canete leider verpasst habe – er ist grad nach Amerika geflogen) und San Miguel Eskrima.
Ps: Das witzigste an so einer Tour ist es übrigens, den Tratsch zu hören, den die einzelnen Meister über andere erzählen. Erstaunlicherweise haben alle die gleichen Vorurteile – gegen den jeweils anderen.
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