Manila…

Drei Tage in Manila und ich bin schon halb dabei, meine Rückkehr nach Visayas zu planen. Manila ist einfach zu groß, zu laut – und zu teuer. Und so erwische ich mich dabei, dass ich lieber hier in Friendlys Guesthouse relaxe (super-gemütliche Backpacker-Unterkunft, bei der es auch mal Wine-Hour und ähnliche Events gibt), als vor die Tür zu gehen.

Aber natürlich hat Manila auch einen großen Pluspunkt: Den Luneta-Park (oder offiziell: Rizal-Park). Wenn man Sonntags in dem Park herumläuft, kann man überall FMA-Gruppen finden. Und so war auch ich heute unterwegs, um die Ilustrisimo-Gruppe zu suchen. Wer schon im Luneta-Park war, weiss aber, dass das einer Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleichkommt. (In einem sehr heissen, sonnigen Heuhaufen.) Glücklicherweise waren aber noch ein paar andere Meister vor Ort, die ich schon kennen gelernt hatte, und Guro Henry Espera konnte mir schließlich den Weg weisen. Tony Diego, Romy Macapagal und Robert Morales, um nur einige der Anwesenden zu nennen. Leider fing es kurze Zeit später an zu donnern, und so bekam ich noch nicht viel vom Training zu sehen, aber morgen ist ein Besuch im Gym geplant. Das gleicht sogar die negativen Seiten Manilas aus.

Außerdem werde ich wohl am Dienstag zum Dojo von GM Ernesto Presas gehen. Hier in Friendlys Guesthouse sind derzeit drei Schüler von GM Ernesto (aus Amerika und Israel), die beim Kombatan-Camp in Hinigaran waren und jetzt in seinem Dojo weiter trainieren, und so werd ich mal schaun, ob ich noch was von meinem Kombatan-Training kann 🙂

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Published in: on May 27, 2007 at 7:07 am  Comments (2)  

FMA Festival bei SM

Heute war die letzte SM FMA Festival Show, wegen der ich auch rechtzeitig nach Manila wollte. Es waren erstaunlich viele FMA-Grössen anwesend, und damit ich keine Namen vergesse, folgt die Liste morgen (wenn ich alle Namen von den Organisatoren habe).

Ein paar Bilder gibts schon jetzt – und viele der Meister sollte man ohnehin erkennen!

Published in: on May 25, 2007 at 5:09 pm  Leave a Comment  

2 Tage bei Mawe

Am Montagabend, nachdem Flug und Hotel in Manila schon für Donnerstag gebucht waren, erfuhr ich von meinem Trip nach Toledo, um Manuel ‘Mawe’ Caballero zu besuchen. Dienstag früh ging es dann auch um 9 Uhr los, raus aus der Stadt und ab ins süwestliche Cebu (Island). – War zwar alles SEHR kurzfristig, aber die Chance, noch mal etwas intensiver ins DeCampo 1-2-3 Orihinal zu schnuppern, wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen.

Nach gut 2 Stunden Fahrt erreichten wir Mawes Haus und 10 Minuten später ging das Training auch schon los… Von 11 bis 16 Uhr. Das war nur auszuhalten, weil sein Haus direkt am Meer gelegen ist und der Wind die 38° C etwas ausgeglichen hat.

Mawes DeCampo 1-2-3, obwohl in vielen Punkten dem JDC-IO ähnlich, unterscheidet sich nach genauerem Hinsehen doch in einigen Aspekten von dem, was ich bisher kennen gelernt habe.

Sehr zu meiner Freude hat auch das DeCampo 1-2-3 ein niedergeschriebenes Curriculum. Obwohl darin natürlich immer nur die Basis des Stils zu sehen ist – ich mag es, zu wissen, wo ich im Programm bin! Mawe ist ein sehr offener Trainer, der das Training nicht in die Länge zieht, und so ging es überraschend schnell voran – durch das ganze Programm. Am Mittwoch wurde das ganze Programm wiederholt und im Anschluss die Anwendung am Gegner trainiert.

Das Programm ist sehr systematisch in 3 Stufen aufgebaut (1. Nur Einzelstocktechniken, 2. Auf Stufe 1 aufbauende Doppelstocktechniken und fortgeschrittene Einzelstocktechniken, 3. Kombinationen und Spezialtechniken mit 1 und 2 Stöcken) und lässt keine Langeweile aufkommen. (Allerdings war die eine Woche ohne Training wohl zu lange für meine Hände… Die Blasen sind wieder da.) Natürlich liegt auch bei Mawe der Schwerpunkt im Largo, aber es scheint noch mehr Techniken für den Medio-Bereich zu geben als im JDC-IO. Ansonsten sind die Grundprinzipien aber dieselben. Der Stil lebt von schnellen, kraftvollen Schlagkombinationen zu den richtigen Zielen, und so wird auch trainiert. Anders ist aber, dass es im DeCampo 1-2-3 noch richtige Blocks gibt (obwohl sie wohl nur als Basis dienen – ich habe Mawe nie statisch Blocken sehen) und dass neben dem Einzelstock auch mit 2 Stöcken trainiert wird.

Wie im DeCampo JDC-IO gibt es auch bei Maui vergleichsweise mehr Angriffstraining als in anderen Stilen wie Modern Arnis, Balintawak oder Doce Pares. Statt auf einen Angriff zu warten und dann aus dem Block heraus zu kontern, übt man mit Kombinationen und Finten Druck auf den Gegner aus, um ihn in die Defensive zu bringen. Wenn man Cebu besucht, sollte man unbedingt bei Mawe vorbeischauen – es lohnt sich auf jeden Fall.

Video: DeCampo 1-2-3 (“Schlaege” 1-7 specialized)

Ein besonderes Highlight für mich war auch seine Stocksammlung. Neben zahlreichen verschiedenen Rattan- und Hartholzstöcken in allen Dicken und Formen (rund, oval, flat) gab es auch einige sehr alte, geschnitzte Stöcke. Zum Teil aus Rattan, zum Teil auch aus Kamagong und einigen anderen Hölzern, die ich nicht zuordnen konnte. Einer der Kamagongsticks war über die gesamte Länge mit einem Muster versehen – ich will mir nicht einmal vorstellen, wie die das bewerkstelligt haben.

Auch einen der Stöcke seines Vaters gab es zu sehen, und die sind wirklich ungewöhnlich. Es handelt sich um etwa fingerdicke Rattansticks, die zwar schon fast federn, aber trotzdem erstaunlich fest sind. Nach genauerer Betrachtung des über die ganze Länge glatt geschliffenen Stocks konnte ich dann aber mehr als 12 Nodes zählen, was wohl die Zähigkeit erklärt. Wirklich gemeine Teile, die harmlos aussehen, aber mit ihrer minimierten Trefferflächer sicher verdammt wehtun.

Interessant war auch die Übernachtung in Toledo, in einer Art Truckermotel. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber dafür gibt es ein warmes Abendessen für 30 Peso (also nicht mal 50 Cent). Schlimm war nur die (hier natürlich allgegenwärtige) Karaokeanlage – daran werde ich mich wohl nie gewöhnen.

Die Rückfahrt traten wir in einem der Minibus-Shuttles an. Als wir einstiegen, war der Kleinbus schon ziemlich voll, mit uns und dem Fahrer 8 Personen. Dann wurden die Notsitze ausgeklappt – 10 Personen. Mir hätte es ja gereicht, aber philippinische Effizienz ermöglichte noch mehr. Nach dem Motto „einer mehr geht immer“ wurden wir gestapelt, bis es am Ende 18 Personen waren. Dagegen ist es fast bequem, zu 7. auf einem Motorrad zu fahren!

Ps: Am Mittwoch besuchte uns ein Nachbar von Maui und demonstrierte seinen Stil, „Siete Henerales de Abanico“. Hier ein ganz kurzer Clip dazu.

Video: Siete Henerales de Abanico

Pps: Toledo, Cebu

 

Published in: on May 23, 2007 at 10:45 am  Leave a Comment  

Alona Beach, Panglao & Bohol

Ich bin grad’ wieder in Cebu-City angekommen und wollte Euch wenigstens ein paar Bilder von Bohol und Panglao zeigen.

Published in: Uncategorized on May 17, 2007 at 12:34 pm  Leave a Comment  

Klein aber fein

Bevor ich mich nach Panglao aufmache und am Strand in der Sonne brate, gibt es wenigstens noch einen kleinen Bericht von mir.

Darf ich vorstellen, das Gungei (wenn ich den Namen richtig erinnere):

Der Umgang mit dieser Waffe wurde von JoeGo, dem Gruender des Gokosha und Schueler von Anciong Bacon, unterrichtet. Wie auf dem Foto zu sehen, handelt es sich um ein zurechtgeschnittenes Stueck eines Reh-Geweihs.

In der Anwendung aehnelt es dem Dulo Dulo, aber es gibt auch einen wesentlichen Unterschied. Da man das Gungei halten kann, ohne die Hand darum zu schliessen, kann man es auch zum Blocken von Waffen benutzen. Und es ist sehr gut geeignet, um Bodywork (Gewichtsverlagerung, ..) zu trainieren.

Also – wer mal Abwechslung braucht, so ein Gungei ist auch in Deutschland schnell besorgt, und dann heisst es, einfach mal probieren, was funktioniert.

Published in: Uncategorized on May 13, 2007 at 7:31 am  Comments (1)  

Cebu-City…Spa-City

Day-Spas und Massagesalons gibt es hier in Cebu wahrscheinlich mehr als Obst- und Mangostaende. Alle 10 Meter einen. Zwar ist ein nicht unbetraechtlicher Teil dieser Salons auf aeltere, dicke Weisse spezialisiert, aber wenn man sich vorher informiert, kann man auch wirklich gute Massagen bekommen. (Man erkennt recht leicht, um welche Art von Spa es sich handelt. Soll man sich vorab seine Masseurin aus 20 oder mehr jungen Maedels aussuchen, ist man im falschen Laden. Sieht man genausoviele maennliche wie weibliche Masseure, ist man vermutlich richtig – inzwischen werden in den serioesen Salons Maenner fast ausschliesslich von maennlichen Masseuren behandelt.)

Da ich seit einigen Tagen Unterricht in phil. Hilot-Massage bekomme, ist mein Interesse nicht mehr nur auf die Entspannung gerichtet, sondern auch technischer Art. Und Ideen kann man sich hier viele holen, denn es gibt mehr Massage-Arten als Eskrima-Stile in Cebu. Von der klassischen (“schwedischen”) Massage ueber international bekanntes wie Shiatsu, Ayurveda und Thai-Masage bis hin zu Exoten, zum Beispiel Flusssteinmassage, ist alles vertreten, und bei 150-250 Peso fuer 90 Minuten Body-Massage macht es Spass, auf Erlebnisreise zu gehen. (Ich hoffe, jetzt seid ihr alle neidisch 🙂 )

Published in: on May 8, 2007 at 7:42 am  Comments (2)  

Balintawak und Hilot sind angesagt

Da mein Trainer fuer ein paar Tage unterwegs ist, habe ich mich entschieden, dem Balintawak ein paar Tage zu geben. Das ist ja auch fast Pflicht, hier in Cebu, wo quasi jeder Eskrimador entweder mit Doce Pares oder mit Balintawak angefangen hat. Und da Edring Casio auf Mactan und damit zu weit von meiner Pension entfernt unterrichtet, also Balintawak. Da von vornherein fest stand, dass es nur ein paar Tage zum schnuppern werden, halte ich mich auch nicht mit den Grundtechniken auf sondern trainiere gleich, was mir am Balintawak am besten gefaellt – das “gefuehrte” 1-1. Es geht also im Schnellverfahren durch die Groupings (7 an der Zahl – StockSchlaege, Livehand-Loesetechniken, Schlaege mit der Livehand, Abanico, Butttechniken, Tritte, Ellbogen und Headbutts.) und es ist erstaunlich, in wie kurzer Zeit man schnell wird.

Apropos Balintawak. Vor zwei Tagen fuhr ich mal wieder Taxi und unterhielt mich mit dem Fahrer ueber Eskrima, als sich herausstellte, dass dessen Vater auch ein Eskrimador ist, der aber inzwischen in Amerika lebt. Auf meine Frage nach dem Namen des Vaters kam dann “Ising Atillo”. Schade nur, dass der Sohn kein Eskrima trainiert. (Waere sicher lohnender als Taxi fahren.)

Um nicht nur destruktives Gepruegel zu lernen, habe ich inzwischen auch mit was Sinnvollem angefangen – Dugukan Hilot. Jeden Tag ein paar Stunden Unterricht versprechen, mich in den Grundlagen der Cebuano Hilot Massage auszubilden. Interessant ist es auf jeden Fall (besonders, da ich hier zum Massage-Junkie geworden bin) – ich bin mir nur nicht sicher, was anstrengender ist. Stockkampf oder Massage…

Published in: on May 5, 2007 at 6:23 am  Comments (1)  

Cebu-Eskrima-Sightseeing Teil 3

Wie geplant haben wir gestern noch einmal den YawYan Club besucht, um Master Ekin und seine Aktiven beim Training zu sehen, bevor sie dann heute nach Manila aufgebrochen sind. Bilder sprechen mehr als Tausend Worte, deshalb hier knapp 10 Minuten YawYan Training. (Nicht gleich nach 2 Minuten aufhören.. im Verlaufe des Videos wird gezeigt, wie der Mountain Storm Kick trainiert wird, wie die Skorpion Kicks eingesetzt werden und welche Techniken noch zum Repertoire des YawYan gehören.)

Video: YawYan

Heute hatte ich endlich die Gelegenheit, GM Isidro “Edring” Casio zu treffen, den langjährigsten Schüler von Filemon „Momoy“ Canete. – Endlich mal Doce Pares, das sich abhebt.

Nachdem wir uns eine Weile mit den Grundtechniken beschäftigt haben (alles Espada y Daga, es wird immer von der Klinge ausgegangen, und es ist einfach toll zu sehen, wie der Wechsel von Largo zu Corto zu Largo fließt), zeigte GM Edring auch einige der anderen Waffen des San Miguel Eskrima. Neben der Peitsche und dem Speer gehört dazu auch das (der?) Ananangkil, eine (klingenförmige) 50″ lange Waffe aus Hartholz, die im Kampf gegen Schwerter eingesetzt wurde. Erfreulicherweise habe ich davon auch ein kleines Video!

Video: San Miguel Eskrima

Published in: Uncategorized on May 2, 2007 at 8:36 am  Comments (3)  

Cebu-Eskrima-Sightseeing Teil 2

Gestern ging es weiter mit meiner Sightseeing-Tour.

Zuerst besuchten wir YawYan. Trainiert wird in drei Sessions pro Tag, 7 Tage die Woche. – Wie es sich für einen „Boxstall“ mit Turnierkämpfern gehört. Auch in Cebu entwickelt man sich weiter – MMA-Turniere wie UFC werden im TV übertragen, und so wundert es nicht, dass hier im YawYan Club inzwischen auch BJJ trainiert wird, um auf MMA-Turnieren mitzukämpfen. Der Focus liegt aber auf dem Standup Kampf, und so wird wohl mehr Wert auf Takedown-Defense als auf Submissions gelegt. Und – im Gegensatz zum zweiten YawYan Club hier in Cebu – als Standup wird noch das „reine“ YawYan unterrichtet, kein Hybrid-Stil mit MuayThai-Einflüssen.

Aufgrund unseres Zeitplans waren wir leider während einer Anfängerstunde im Club, deshalb gibt es Bilder/Videos erst morgen, wenn ich mir das Kämpfer-Training angeschaut habe (bevor die Aktiven dann am Mittwoch nach Manila aufbrechen).

Als nächstes ging es zum WEKAF-HQ. Dort angekommen, musste ich mich erstmal an all die Weißen gewöhnen… 5 Amerikaner, ein paar Briten, … So konnte ich dann auch schlecht nein sagen, als ich quasi genötigt wurde, mitzutrainieren. Es war ganz lustig, besonders da ich mich wie immer in den Clubs als Tourist ohne KK-Hintergrund vorgestellt habe. Die Schülerprogramme der Compositstile sind sich aber so ähnlich, dass ich dann schnell durchgereicht wurde und ein bisschen Training von GM Diony Canete bekam. Was wirklich angenehm am WEKAF-HQ war, ist das kostenlose Training. – Jeden Tag. Und die anwesenden Trainer und Familienmitglieder waren durchweg sehr nett und lustig. Also auch wenn man kein großes Interesse am Doce Pares hat, einen Besuch wert.

Nach 2 Stunden Training hatte ich dann aber genug und habe mir den Shop angeschaut. Für Stöcke, Armor, Alu- und Stahlwaffen auf jeden Fall eine günstige und gute Quelle!

Gerade rechtzeitig kamen wir dann noch zu Cacoys Club (andere Seite der Stadt).

GM Cacoy Canete ist zwar kürzlich nach Amerika aufgebrochen, aber das Training fand natürlich trotzdem statt. Wesentliche Unterschiede zum WEKAF sind mir nicht aufgefallen (abgesehen vielleicht von noch mehr Judo/Aikido Einflüssen), aber ich habe ja auch nur je eine Einheit miterlebt. Auch in Cacoys Club wird man sehr freundlich begrüßt und es herrscht eine lockere, gute Atmosphäre.

Wer in Cebu zum ersten mal FMA kennen lernen will oder lieber günstig trainieren will, statt Geld für Privatunterricht auszugeben, ist bei den verschiedenen Doce Pares Clubs sicher gut aufgehoben. Besonders, da die Jungs auch viel Erfahrung im Umgang mit Weißen haben und das Training dementsprechend aufgebaut ist (wohingegen das Training bei manchen anderen philippinischen Meistern sehr gewöhnungsbedürftig ist).

Vom Multi Style Eskrima und Eskrido habe ich leider keine Videos… musste ja trainieren. Aber Doce Pares kennt man ja hinlänglich.

Published in: on May 1, 2007 at 3:43 am  Comments (17)